Geschichte des Vereins
Vorgeschichte
Die Folge der Umwälzungen durch die Politik der Treuhandanstalt in den 90er Jahren waren Massenentlassungen mit nicht vorstellbaren Auswirkungen im sozialen Bereich.
Arbeiteten 1990 noch ca. 80.000 Menschen in der Metallindustrie, waren es 2002 noch ca. 22.000. Das entspricht einem Rückgang auf gut ein Viertel der Beschäftigten. Dieser Umstand stellte Anforderungen an die Betroffenen, die mit dem Problem “Arbeitslosigkeit” noch nie konfrontiert waren und erforderte Beratungsmöglichkeiten.
Die IG Metall erkannte als einzige der größeren Organisationen die Notwendigkeit der Unterstützung und war bereit, dieser Problematik durch die Schaffung einer neuen Struktur von Beratungsstellen zu begegnen.
Auf Grund einer gemeinsamen Initiative der IG Metall, kirchlicher Persönlichkeiten und in Absprache mit der Sächsischen Staatsregierung wurde Anfang 1992 der Verein “Neue Arbeit Sachsen” e. V. gegründet, der sich mit dem sozialen Problemen der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen auseinandersetzte und Hilfe zur Selbsthilfe leistete.
1992
Der Verein “Neue Arbeit Sachsen” e. V. eröffnet fünf Büros in Chemnitz.
1994
Das Projekt “Begegnungszentrum für Kultur und Sozialarbeit” beginnt. Es erfolgt der Ausbau und Umzug des Büros Wirkmaschinenbau in das Begegnungszentrum Paul-Gruner-Straße 85, der 1995 abgeschlossen wird.
Von 1994 bis 2004 werden insgesamt elf Arbeitslosenkonferenzen, u.a. in Zusammenarbeit mit der IG Metall, durchgeführt. Das Ziel dieser Konferenzen war es Arbeitslosen eine Stimme zu geben und auf die Probleme der Region aufmerksam zu machen. Zu diesen Treffen reiste bedeutende Politikprominenz an, zum Beispiel Arbeitsminister Walter Riester, Frithjof Bergman, Ursula Engelem-Kefer u.v.m.
1997
Es erfolgt die Namensgebung des Otto-Brenner-Hauses und die feierliche Einweihung des “Begegnungszentrums für Kultur- und Sozialarbeit” in der Paul-Gruner-Straße 85.
Der Namenspatron Otto Brenner ist 1956-1972 erster Vorsitzender der IG Metall und macht sich im Ausbau der gewerkschaftlichen Mitbestimmung, der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Arbeitszeitverkürzung, der expansiven Lohnpolitik, mehr Urlaub und in Ansätze einer Humanisierung der Arbeit verdient.
1997 wird ebenfalls der Frauenverein FACT e. V. gegründet.
1999
Im April wird das Bürgerhauses Müllerstraße 12 feierlich eröffnet.
Der Verein der Neuen Arbeit Chemnitz erhält den Otto-Brenner-Preis aus der Hand von Klaus Zwickel in Berlin. Die Laudatio spricht Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Die Otto Brenner Stiftung vergibt den Preis aufgrund
“herausragenden Engagements, beispielhaften Verhaltens und widerborstiger Beharrlichkeit bei der Entwicklung von Demokratie und demokratischen Arbeitsbeziehungen sowie der Durchsetzung von Menschen- und Bürgerrechten”.
2002
Im September feiert der Verein sein zehnjähriges Bestehen, bei dem bedeutende Vertreter aus Wirtschaft und Politik vertreten sind, beispielsweise die damalige Sozialbürgermeisterin und spätere Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Babara Ludwig.
2006
Im Juni zieht das Otto-Brenner-Hauses von der Paul-Gruner-Straße 85 in die Hainstraße 125, in der im Folgemonat der Tag der offenen Tür stattfindet.
Im selben Jahr erhält der Verein Neue Arbeit Chemnitz e. V. den Regine-Hildebrandt-Preis für Solidarität mit folgender Begründung:
“Heute schafft der Verein mit einfallsreichen Projektideen öffentlich geförderte Beschäftigung und ist mit seinen Stadtteilbüros und Bürgerhäusern zum unentbehrlichen Bestandteil der Gemeinwesenarbeit in der Stadt Chemnitz geworden. Damals wie heute beeindruckt seine engagierte Lobbyarbeit für Erwerbslose, Geringverdienende und von Ausgrenzung bedrohte Menschen”.
2008
Die Vereinsvorsitzende Doris Müller erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande zur Würdigung “sozialen Engagements für Arbeit, Ausbildung und Chancengleichheit sozial benachteiligter und behinderter Menschen”.
2009
Im März wird das Kontakt- und Informationsbüro Elsasser Straße des Arbeitslosenverbandes e. V. an die Neuen Arbeit Chemnitz e. V. übertragen.
2012
20 Jahre Neue Arbeit Chemnitz e. V. wird mit einem Event gefeiert. An diesem hielten der erste Vorsitzende der IG Metall Chemnitz Herr John, Frau Wassilkow vom Arbeitsamt Chemnitz und Frau Utech vom Sozialamt, u.v.m. Vorträge.
2013
Die Geschichte schreibt sich weiter. Dank des Engagements der Vereinsmitglieder und der KooperatiospartnerInnen des Vereins …